Neben den vielen „rationalen“ Aspekten von ökologischen Verpackungsentscheidungen gibt es eine weitere Ebene, die in der Umweltdiskussion oft zu kurz kommt: Es geht um die Frage von Ästhetik, Schönheit, Wertanmutung, haptischer Wahrnehmung.
Die Beachtung solcher Punkte wird oft in grobem Missverständnis menschlicher Bedürfnisse abgetan mit dem Bestreben der Unternehmen, Kaufanreize zu schaffen - implizierend, dass dies „verwerflich“ ist. Dem Käufer wird eingeredet, dass die Beachtung solcher Kaufaspekte „anstößig“ ist.
Dabei wird übersehen, dass scheinbar irrationales Wohlbefinden durch die Freude am Schönen in viel stärkerem Maße das Wohl des Menschen bestimmt als die ausschließliche Beachtung sogenannter „rationaler“ Aspekte. Es ist schlicht anmaßend und arrogant, wenn wir dem Menschen untersagen wollen, seinen ästhetischen Bedürfnissen zu folgen oder nach Genuss zu streben. Wir leben in einer Welt, in der kein Tag vergeht, ohne dass uns neue Einschränkungen und Regelungen vorgeschrieben werden. Bewusst ein Produkt zu kaufen, das als wertvoll bezeichnet werden kann, ist nicht anstößig, sondern ist Ausdruck des Bestrebens, Freude schenken zu wollen - den Mitmenschen in Form eines schönen Geschenkes oder auch nur sich selbst.
Wer anstrebt, alles „Überflüssige“ aus dem Leben zu verbannen, bleibt schließlich bei der Frage hängen, ob überhaupt noch etwas „Irdisches“ übrigbleibt. Wir behaupten, dass in solch einem Ansatz nichts ÖKO-LOGISCHES zu sehen ist.